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Der christliche
Glaube im
Zusammenhang mit
Äthiopien wird
im Neuen
Testament der
Bibel erwähnt.
Dort heißt es
(Apg 8,27-39):
Und siehe,
ein Äthiopier,
ein Kämmerer,
ein Gewaltiger
der Kandake, der
Königin der
Äthiopier, der
über ihren
ganzen Schatz
gesetzt war, war
gekommen, um zu
Jerusalem
anzubeten; und
er war auf der
Rückkehr und saß
auf seinem Wagen
und las den
Propheten
Jesaja.
Der Geist
aber sprach zu
Philippus:
„Tritt hinzu und
schließe dich
diesem Wagen
an!“ Philippus
aber lief hinzu
und hörte ihn
den Propheten
Jesaja lesen und
sprach:
„Verstehst du
auch, was du
liest?“ Er aber
sprach: „Wie
könnte ich denn,
wenn nicht
jemand mich
anleitet?“ Und
er bat den
Philippus, dass
er aufsteige und
sich zu ihm
setze.
Die
Stelle der
Schrift aber,
die er las, war
diese: "Er wurde
wie ein Schaf
zur Schlachtung
geführt, und wie
ein Lamm stumm
ist vor seinem
Scherer, so tut
er seinen Mund
nicht auf. In
seiner
Erniedrigung
wurde sein
Gericht
weggenommen. Wer
aber wird sein
Geschlecht
beschreiben?
Denn sein Leben
wird von der
Erde
weggenommen."
Der
Kämmerer aber
antwortete dem
Philippus und
sprach: „Ich
bitte dich, von
wem sagt der
Prophet dies?
Von sich selbst
oder von einem
anderen?“
Philippus aber
tat seinen Mund
auf und fing mit
dieser Schrift
an und
verkündigte ihm
das Evangelium
von Jesus.
Als sie
aber auf dem Weg
fortzogen, kamen
sie an ein
Wasser. Und der
Kämmerer
spricht: „Siehe,
da ist Wasser!
Was hindert
mich, getauft zu
werden?“
Philippus aber
sprach zu ihm:
„Wenn du von
ganzem Herzen
glaubst, ist es
erlaubt.“ Er
aber antwortete
und sprach: „Ich
glaube, dass
Jesus Christus
der Sohn Gottes
ist.“ Und er
befahl, den
Wagen
anzuhalten. Und
sie stiegen
beide in das
Wasser hinab,
sowohl Philippus
als auch der
Kämmerer; und er
taufte ihn.
Als sie
aber aus dem
Wasser
heraufstiegen,
entrückte der
Geist des Herrn
den Philippus;
und der Kämmerer
sah ihn nicht
mehr, denn er
zog seinen Weg
mit Freuden.
Im 4.
Jahrhundert
konvertierte der
aksumitische
Herrscher Ezana
zum Christentum.
Er wurde von dem
syrischen
Apostel
Frumentius
getauft, und der
Glaube die
offizielle
Religion des
aksumitischen
Reiches, das
Teile des
heutigen
Äthiopien,
Eritrea und
Sudan umfasste. Frumentius
kehrte nach
Äthiopien
zurück, nachdem
der Bischof von
Alexandria,
Athanasius, ihn
zum Bischof
geweiht hatte.
Als erster
Bischof von
Aksum gilt
Frumentius somit
als Begründer
der äthiopischen
Kirche.
Im Laufe
der Jahrhunderte
entwickelte die
äthiopische
Kirche
einzigartige
Traditionen und
Praktiken.
Aufgrund der
Isolation der
Christen in der
Region, die eine
Folge der
islamischen
Expansion war,
und der
politischen
Eigenständigkeit
des
Herrschaftsgebietes,
veränderten die
Kirchentraditionen
sich über die
Jahrhunderte
hinweg kaum.
Das Staatsgebiet
des heutigen
Äthiopien blieb
vom
Kolonialismus
verschont,
sodass westliche
Kirchen auch im
19. und 20.
Jahrhundert
keinen
nennenswerten
Einfluss
gewinnen
konnten. Die
orthodoxe Kirche
blieb weiterhin
die
vorherrschende
christliche
Glaubensgemeinschaft
im Land.
Auch heute noch
prägt die Kirche
das
gesellschaftliche
Leben und
erfüllt wichtige
soziale
Aufgaben.
(Quelle:
"The
Ethiopian Book
of Saints")
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